Euro und Griechenland

Nur ein paar Gedanken, die ich mit Euch teilen mag, auch wenn ich sie hier nicht absolut sauber, sondern eher so im halbunreinen aufschreibe. Ich schreibe wie ich denke, also komentiert auch wie ihr denkt, denn das ist es was miteinander ausmacht.

Griechenland ist einer der „Wackelkandidaten“ des Euro gewesen. Die Aufnahme wurde in einer Zeit unter heftiger Kritik der CSU und unter Enthaltung der CDU von vor allem Hans Eichel als Finanzminister unter Gerhard Schröder fociert. Die Aufnahme erfolgte zur Zeit der Aktiven Intervention der EU im Bereich Serbien und dem ehemaligen Jugoslavien. Dabei wurden von Griechenland, die zum Geldstart unbedingt dabei sein wollten immer bessere Zahlen vorgelegt, bis die EU Kommision den Staatscheffs eine Aufnahme empfahl. So wurde also Griechenland ohne Forderungen nach Reformen und ohne Probleme aufgenommen.

Nach meinen Informationen im Sinne meiner eigenen Ausbildung sind Finanzmärkte und Geldbewegungen etwas, das von den Kontrollbanken (EZB, IWF (keine echte Bank) und den lokalen Notenbanken sehr genau und mehr als nur täglich betrachtet, beachtet und gehändelt werden. Eine plötzliche Verschlechterung der Situation ist also nicht zu erwarten, jedenfalls keine, die solche Maßnahmen wie den Eurostabilitätspakt und dann den ESM indizieren würden. Diese ist nur dann so möglich, wenn auf politischer Ebene aus zielbegründeten Gründen eine Politik in eine bestimmte Richtung gelenkt werden soll oder muss.

Warum sind die Griechen nicht viel früher massiver Aufgefallen? Oder was hinderte die Bundesregierung schon viel früher einen Reformkurs zu verlangen? Warum sind alle Hilfsgelder nicht dem Volk sondern nur den Banken und den Wirtschaftsunternehmen zu gute gekommen und weshalb hat der „Grieche“ nichts von den vielen Milliarden gesehen? Weshalb sind die Griechen heute so eine Art „Sündenböcke“ obwohl nichts am System der Griechen neu oder anders ist, als es je jedenfalls seit der Euro-Währungseintscheidung gewesen wäre. Was ist der Grund, der wo es um echte Hilfen für das Volk der Griechen geht, das naturgemäß NEIN zu dem Referendum der EU sagt, weil es noch nichts von den vielen Hilfen und überlassenen Gelder gemerkt hat.

Die Griechen sind ein gastfreundliches und sehr sehr stolzes Volk, mit einer langen und gefestigten Geschichte, die selbst heute im Herzen noch immer an die Hochzeiten ihrer Kultur anknüpfen können. Sie sind ein Volk das es vielleicht nicht geschafft hat ein Wirtschaftswunder wie Deutschland zu erleben. Doch sie wurden auch nicht als Bollwerk zu einem anderen Lebensregieme gebraucht. Sie sind an der unteren Grenze der EU, und wer weiss, vielleicht brauchen wir diese Griechen wieder, wenn Persien sich erneut als IS, ISIS oder wie auch immer erhebt. Siehe: https://www.piratenpartei.de/2015/06/17/islamischer-staat-wurzeln-ideologie-und-gefaehrdungsanalyse/

Heute sind wir gefordert: Wir haben ja zu Griechenland durch unsere Regierung zugelassen. Wir haben die Vorteile des Euros und die damit verbundenen Gewinne des Aussenhandels eingenommen. Wir haben eine Umverteilung der Gelder aus den Taschen des Volkes in die Taschen der Banken und einiger weniger Verdienender zugelassen. Und heute wollen wir uns der solidarität mit diesem Volk verweigern, das im umgekehrten Falle bereits uns einmal eine Entschuldung geschenkt hat? Irgendetwas stimmt hier ganz und gar nicht. Nicht bei Herrn Schäubele, und nicht bei Frau Dr. Merkel. Etwas verbergt ihr vor uns. Und ich bin sicher, das sich das von uns heraus bekommen läßt.

Ich fordere Euch alle auf, die diesen Blog lesen, die diese Zeilen nachvollziehen können. Fordert die Bundesregierung auf, Farbe zu bekennen. Zu offenbaren, was hier nicht zusammen passt. Und wählt Piraten, damit diese Fragen in unseren Parlamenten gestellt werden. Wir sind auf dem Weg das Ende der Politik der geschlossenen Türen einzuleiten. Doch nur mit Ihrer, Deiner, Eurer Stimme wird das erst möglich.

Euer Thomas

6 Gedanken zu „Euro und Griechenland

  1. Leider fehlen ein paar wichtige Informationen für eine objektive Betrachtung.
    Seit EU Beitritt hat GR Strukturreformen unterlassen, EU Mittel dienten der Klientelpolitik, den öffentlichen Dienst aufzublähen, soziale Geschenke zu verteilen (Mindestlohn, Rente, Krankenversicherung, Löhne allgemein) und den Arbeitsmarkt völlig abzuschotten. Mit Beitritt zum Euro wurde das alles noch verschlimmert. Mit dem Ergebnis, dass die Wirtschaft, insbesondere die Exportwirtschaft, nieder ging, kaum Euro durch Export mehr ins Land kamen und die Wirtschaft nicht ansatzweise die Staatsausgaben decken konnte. So wurde das gesamte Staatswesen auf Kreditfinanzierung aufgebaut und seit etlichen Jahren am leben gehalten. Durch die Bankenkrise wurden Kredite vorichtiger vergeben, GR Banken erfüllten die Bonität nur unzureichend, die Zinslast explodierte und das Kartenhaus aus Schulden stürzte zusammen. Es gab 2 Schuldenschnitte, alles half nichts. Reformen wurden nicht umgesetzt, nur weitere Schulden angehäuft. Die Kredite kamen dem Volk zugute, sie deckten den Schuldendienst. Dadurch waren die Staatseinnahmen frei für Gehälter Rente etc. Ohne dies wäre GR schon längst bankrott und vermutlich schon viele dort verhungert.
    insoweit ist die Aussage, Kredite sind nur für die Banken, schlicht falsch.
    Und ohne massive grundlegende Reformen wird GR nie auf eigenen Beinen stehen. Daher ist die größte Solidarität, ihnen damit zu helfen, auch wen es nach Zwang aussieht. Alles andere bedeutet weiter so und endet dann im völligen Chaos.

  2. Lieber Frank 😉 Schön hier von Dir zu lesen!

    Welche Strukturreformen? Wann und wo wrden die gefordert?
    Wie viele neue Mitarbeiter bekam der ÖD? Wie wurde dagegen protestiert?
    Wie wurde der Arbeitsmarkt abgeschottet? Moment, Du hast da geschiereben, das es davor schon so war, warum wurde dann in Kenntiss dessen aufgenommen?

    Was das Staatswesen also schon deutlich mehr aufgebläht und dann hätte Griechenland nie aufgenommen werden dürfen. Aber alles war bekannt, und es ist keine Frage was zu tun ist.

    Die Bewertungen des Rankings haben offenbar dann durch die Zinserhöhung die Kriese erst ausgelöst und dann auch weiter verschärft. Ich bin hier wieder an der Baustelle, das ich dennoch sehe das da was nicht stimmt. Wenn das System so war, das es nicht mehr Förderbar ist, warum hat dann die Bundesregierung mehr als 75 % der Realkredite auf ein Volumen von fast 45 % aller Kredite aufgeblasen. Dann hätte ein früheres und direkteres Eingreifen doch Sinn gemacht. Und mit den Geldern jetzt sind kaum Gehälter gezahlt worden. Die sind für Zinsen bei Verteilung gezahlt worden. Gehälter werden teilweise schon länger nicht gezahlt.

    Ich verstehe Deine Argumente und Danke Dir für sie, nur Fragen beantwortet worden sind noch nicht wirklich. Also, fragen wir weiter.

  3. Ich darf auch hier noch mal Frank für das umfangreiche Material danken, das wohl auch einer bedeutsamen Quelle entstammt, denn normalerweise sind solche Dokumente nicht im allgemeinen Umflauf verfügbar. Herzlichen Dank.

    Ich werde dann meine eigene Ausbildung etwas bemühen müssen, weil im Gegensatz zu den üblichen Behauptungen sind in dieser Dokumentation eine Reihe von anderen Grundlagen und Lesarten vorhanden, die aus dem Zahlenmaterial entnommen sind. Die Möglichkeit einer mehrdeutigen Lesart ist mir bereits bei dem ersten 2 malen Lesen gekommen. Die Zahlen sind mehr als Spannend und ich kann dem Sachverständigen Menschen nur empfehlen das sehr aufmerksam durchzugehen.

    Euer Thomas

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